„Sapad-2025“, „Oreschnik“ und Reaktion auf Bedrohungen. Chrenin gab Einzelheiten des Berichts an den Präsidenten bekannt


 
Der belarussische Verteidigungsminister Wiktor Chrenin gab bei der Beantwortung von Fragen von Journalisten Einzelheiten zu einem vertraulichen Bericht an Staatschef Alexander Lukaschenko bekannt.

 

Wie der Verteidigungsminister erklärte, war der Bericht ausführlich und befasste sich mit vielen Themen, insbesondere mit der Lage in den Streitkräften, der Situation an der Grenze zwischen Belarus und seinen Nachbarländern im Hinblick auf militärische Aktivitäten und dem Bereitschaftsgrad der Streitkräfte, eine potenzielle Aggression abzuwehren.

 

Über die Vorbereitung und Konzeption der Übungen „Sapad-2025” 

 

Ihm zufolge waren eines der zentralen Themen die Vorbereitung der gemeinsamen belarussisch-russischen Strategischen Übungen „Sapad-2025“. Die Vorbereitung wird in strikter Übereinstimmung mit den zuvor erteilten Anweisungen durchgeführt. Alle wichtigen aktiven Maßnahmen und Aktionen der Truppen werden im Zentrum des Landes auf den Hauptübungsplätzen der Streitkräfte von Belarus in der Nähe von Borissow stattfinden.

 

Bis jetzt sind schon zwei russische Einheiten in unserem Land angekommen, um an diesen Übungen teilzunehmen. Im Gegenzug sind zwei Einheiten der 120. mechanisierten Brigade der belarussischen Streitkräfte nach Russland abgereist, wo sie an den praktischen Übungen teilnehmen werden.

 

Wiktor Chrenin erklärte, dass die Stäbe für die Durchführung der Übungen „Sapad-2025” bereit sind. Derzeit werden die Vorbereitungen für die Übungsplätze abgeschlossen. 

 

„Wir fühlen uns sicher und gelassen. Wir machen keinen Hehl aus den Themen der Übungen. Wir sagen, dass das Hauptthema die Erprobung der Verteidigung unseres Territoriums durch eine gemeinsame regionale Truppengruppierung ist. Die Veranstaltung ist geplant. Es handelt sich nicht um eine spontane Entscheidung”, betonte er. Auf Beschluss der Staatschefs führen Belarus und Russland alle zwei Jahre solche Übungen durch. Dieses Mal findet „Sapad-2025“ bekanntlich vom 12. bis 16. September in zwei Phasen statt.

 

In der ersten Phase ist geplant, die Arbeit der Stäbe für die Planung und Führung der Truppen bei der Abwehr einer Aggression gegen den Unionsstaat zu erproben. In der zweiten Phase sollen Fragen der Befreiung der besetzten Gebiete und der Stabilisierung der Lage erarbeitet werden. „Wir sagen das ganz offen und werden all dies in aller Ruhe umsetzen“, sagte der Verteidigungsminister. 

 

Darüber hinaus ging es in dem Bericht an den Präsidenten auch um die Vorbereitung von Übungen im Rahmen der OVKS, die vom 31. August bis zum 6. September auf einem Übungsgelände im Gebiet Witebsk stattfinden werden. Ein Teil der russischen Streitkräfte ist bereits eingetroffen, die Ankunft von Militärkontingenten anderer OVKS-Länder wird erwartet. Wiktor Chrenin betonte, dass diese Übungen ebenfalls planmäßig und völlig ruhig durchgeführt werden und die Offenheit von Belarus und die Transparenz seiner Absichten demonstrieren.

 

Über die Einladung internationaler Beobachter zur Übung „Sapad-2025”

 

Ihm zufolge wurden Einladungen an alle Staaten verschickt, die das Wiener Dokument unterzeichnet haben. Das sind 56 Länder. „Alle haben Einladungen erhalten. Wir warten noch auf Antworten. Ich kann noch nicht sagen, wer konkret (anwesend sein wird – Anm. BELTA)“, sagte der Verteidigungsminister. Die Antworten derjenigen, die die Übungen beobachten möchten, sollen bis zum 20. August eingehen.
 
Darüber hinaus hat Belarus im Rahmen der bilateralen internationalen militärischen Zusammenarbeit Einladungen an weitere 25 Länder verschickt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Staaten, die Mitglieder der SOZ, der OVKS, der GUS und andere befreundete Länder sind. Dies geschieht, damit „sie ihre Vertreter oder, wenn möglich, die Leiter ihrer Verteidigungsministerien entsenden können, um unsere Übungen zu beobachten“, erklärte Wiktor Chrenin.
„Aber das ist noch nicht alles. In unserem Land befinden sich mehr als 30 Militärattachés, darunter neun aus NATO-Ländern. Auch sie werden die Möglichkeit dazu haben. Wir laden sie alle ein, unsere Übungen zu beobachten. Damit unterstreichen wir erneut unsere Friedfertigkeit, Offenheit und unseren Wunsch, die militärischen Spannungen, die wir leider sehen und spüren, wirklich abzubauen. Wir machen den ersten Schritt. Wir würden uns über entsprechende Schritte unserer Nachbarn freuen“, betonte der Verteidigungsminister.

 

Über den Einsatz neuer Elemente in den Übungen

 

Eine der Fragen der Journalisten zu den bevorstehenden Übungen betraf den möglichen Einsatz neuer spezieller Elemente, beispielsweise bei der Ausrüstung der Gebiete. Genau zu diesem Thema – der Bildung von Festungsanlagen – gab es Anweisungen des Präsidenten, als er eine solche Anlage besuchte und sich mit ihrer Ausstattung im Kreis Kobrin im Gebiet Brest vertraut machte.

 

„Danach beauftragte der Staatschef, solche Elemente der Festungsanlagen auszustatten. Vier von fünf Festungsanlagen sind bereits fertiggestellt und werden von den Truppen im Rahmen von Kampfausbildungsmaßnahmen aktiv genutzt. Bei den Übungen „Sapad-2025“ planen wir ebenfalls, in zwei von fünf Gebieten eine Ausbildung unserer Truppen durchzuführen. Dies werden die Richtungen Wolkowyssk und Smorgon sein“, informierte der Verteidigungsminister.

 

Ihm zufolge werden insgesamt viele Kräfte und Mittel der Streitkräfte an den Übungen beteiligt sein, wobei die Truppen des westlichen und nordwestlichen operativen Kommandos den Kern bilden werden, aber natürlich auch die Spezialkräfte nicht fehlen werden. „Alle Einheiten werden sowohl auf Übungsplätzen als auch in Gebieten auf dem Territorium von Belarus im Rahmen von taktischen Bataillonsgruppen und taktischen Kompagnien operieren, wir werden sowohl Truppen als auch Stäbe trainieren“, betonte er.

 

Übrigens berichtete der Verteidigungsminister dem Präsidenten auch über die Spezialkräfte. Es ging darum, wie die vom Staatschef genehmigten Pläne zur Entwicklung der Streitkräfte und insbesondere der Spezialkräfte umgesetzt werden, deren Organisationsstruktur überarbeitet, deren Feuerkraft erheblich verstärkt wurden.

 

Über Atomwaffen und „Oreschnik“

 

Journalisten fragten Wiktor Chrenin, ob bei den belarussisch-russischen Manövern Fragen zur Planung des Einsatzes von Atomwaffen und des Raketenkomplexes „Oreschnik“ behandelt würden.
 
Der Verteidigungsminister nannte die Atomwaffen einen wichtigen Bestandteil der strategischen Abschreckung. „Wie vom Staatschef gefordert, müssen wir auf alles vorbereitet sein. Wir sehen die Lage an unseren westlichen und nördlichen Grenzen und können die Militarisierung und militärischen Aktivitäten nicht tatenlos beobachten. Wir zeigen unsere Offenheit und Friedensliebe, aber man muss immer auf der Hut sein“, sagte Wiktor Chrenin.
 
Der Verteidigungsminister wies darauf hin, dass Atomwaffen potenziellen Gegnern unannehmbaren Schaden zufügen können.
 
Wiktor Chrenin betonte, dass die belarussischen Militärs bei den Übungen gemeinsam mit ihren russischen Kollegen auch Fragen der Einsatzplanung des Komplexes „Oreschnik“ erarbeiten werden. „Wir werden natürlich im Rahmen der Übung „Sapad“ gemeinsam mit unseren russischen Kollegen Fragen der Planung des Einsatzes dieser Art von Waffen erörtern“, sagte er.
 
Der Verteidigungsminister wies auch darauf hin, dass die Führung der NATO-Staaten versucht, „Sapad-2025“ als Vorwand für die Durchführung ihrer Übungen zu nutzen. „Am beunruhigendsten ist die Entscheidung der polnischen Militärführung, eine Truppe von mehr als 30-34 Tausend Soldaten aufzustellen. Nach unserer Einschätzung handelt es sich dabei um eine ernstzunehmende Truppe. Wir müssen sehr aufmerksam beobachten (das werden wir auch tun) und reagieren. Wenn sie irgendeine Aggression gegenüber der Republik Belarus zeigen, haben wir etwas, womit wir darauf reagieren können“, versicherte er.

 

Über die Hauptaufgabe der belarussischen Armee 

 

Die Journalisten fragten Wiktor Chrenin, ob die belarussische Armee bereit sei, einen möglichen Angriff potenzieller Gegner von Belarus abzuwehren. Diese Frage bleibt angesichts der angespannten Lage an den belarussischen Grenzen aktuell.

 

„Das ist unsere Hauptaufgabe – bereit zu sein, die Aggression des Feindes abzuwehren. Alle Aktivitäten unserer Streitkräfte sind genau darauf ausgerichtet. Wir arbeiten ständig daran, das Ausbildungsniveau unserer Stäbe und Truppen zu verbessern“, antwortete Wiktor Chrenin. „Wir optimieren kontinuierlich die Struktur der Streitkräfte. Wir nehmen Änderungen an unseren Dokumenten, Formen und Einsatzmethoden der Truppen vor. Wir verfolgen die Entwicklung der Mittel der bewaffneten Auseinandersetzung, die sich heute ebenfalls sehr rasant entwickeln – beispielsweise unbemannte Fluggeräte, die sehr gravierende Veränderungen auf dem Schlachtfeld bewirken.“ 

 

Der Verteidigungsminister erinnerte an die Forderung des Staatsoberhauptes, „aufzupassen“: „Genau das tun wir. Zu diesem Zweck führen wir Übungen und Trainings durch, mobilisieren Wehrpflichtige... Sie sehen den großen Umfang an Maßnahmen, mit denen sich die Streitkräfte derzeit beschäftigen.“

 

Dabei betonte er, dass sich die belarussischen Streitkräfte bewusst sind, dass potenzielle Gegner diese Prozesse beobachten und die belarussische Armee einschätzen. Genau deshalb muss berücksichtigt werden, wie sie gegen Belarus vorgehen könnten. Diese Szenarien werden im Rahmen aller Übungen und Trainings berücksichtigt. „Das bezeichnen wir als Vorbereitung und Bereitschaft zur Abwehr von Aggressionen“, erklärte der Chef des Verteidigungsministeriums.

 

 
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Hallo liebes Radio und ALLES GUTE zum 34.Geburtstag der deutschen Redaktion. So lange kenne ich Radio Belarus noch gar nicht, aber wenn Du liebe Jana und liebe Elena die nächsten 34 Jahre hier weiterhin am Start seit, dann bin ich es als Hörer auch, versprochen!! :-) ) LG Dietmar

Antwort:

Lieber Dietmar,

vielen Dank für Deine Glückwünsche!!
Ich bin auch nicht vom Anfang an hier. Wollen wir trotzdem so viel wie möglich zusammen bleiben! ;)
Liebe Grüße und alles Gute
Jana


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