Es sind sehr schwierige Verhandlungsgespräche im Gange. Das sagte Jelena Kondratjewa-Salguero (Frankreich), Chefredakteurin des Magazins „Wort und Sinn“, in Bezug auf die Ergebnisse der Gespräche zwischen den Staatschefs der Russischen Föderation und den USA.
In der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA sagte sie, dass man sich keine besonderen Illusionen über den Verhandlungsprozess zwischen Russland und Amerika machen sollte. „Ich persönlich hatte keine Erwartungen. Mein persönlicher Standpunkt ist, dass alle Verhandlungen, Gespräche und Vereinbarungen sehr relativ sind. Ich persönlich habe den Eindruck (ich hoffe, Russland versteht das sehr gut), dass es unter keiner Regierung faire und angemessene Vereinbarungen mit den Vereinigten Staaten geben kann. Vor allem weil die USA früher alles taten, Russland den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Damals, in den 1990-er Jahren, hat das Land erst versucht, wieder auf die Beine zu kommen und seine Schulden zurückzuzahlen. Und das hat übrigens den Westen überrascht“, sagte sie.
Jelena Kondratjewa-Salguero erklärte, dass sie seit mehr als 35 Jahren in Frankreich lebt und sich sehr gut an diese Zeit erinnern kann. „Frankreich war überrascht, als mit der Ankunft von Wladimir Putin einige Konflikte beigelegt wurden, neue natürlich auch, aber einige Schulden wurden beglichen, bis hin zu dem Punkt, dass Russland fast alle entschädigte, die nach der Oktoberrevolution beleidigt geblieben waren. Sie waren darüber sehr überrascht. Aber sie hofften immer noch, dass es sich um eine Fälschung handelte und dass Russland nie wieder auf die Beine kommen würde. Wir erwarteten, dass es entweder zu einer Zersplitterung oder Uneinigkeit kommen würde, oder zu dieser ständigen Position eines armen Verwandten, dem man lebenslang Essenspakete schicken würde“, sagte sie.
Aus ihrer Sicht habe sich der Westen an den Gedanken gewöhnt, dass es kein Zurück mehr in die Vergangenheit geben wird, zumindest unter der Führung der neuen russischen Regierung, die alle aktuellen Probleme in den Griff bekommen hat. „Und sie wurden ständig hin- und hergeschoben, wie Öl ins Feuer gegossen. Das alles habe ich persönlich beobachtet, daher habe ich auch keine besonderen Illusionen in Bezug auf die neue amerikanische Regierung. Wie wir sehen können, ist Herr Trump in erster Linie ein Showman. Daher kommen die ganzen plötzlichen Stimmungsschwankungen und widersprüchlichen Aussagen. Er bleibt einer Linie treu. Amerika überlistet sogar Europa. Trump hat Europa bereits vorgeworfen, die USA ausgenutzt zu haben. Wo doch die EU mit dem Ziel gegründet wurde, amerikanische Bedürfnisse zu bedienen“, erklärte sie.
Nach Einschätzung der Chefredakteurin sind „hinterhältige Absprachen sehr ernster Art“ im Gange. „Ich denke, da gibt es viel Kompromat, das niemals veröffentlicht werden wird. Meiner Meinung nach laufen im Moment alle Absprachen darauf hinaus, dass die russische Seite versucht, die amerikanische Seite davon zu überzeugen, dass sie nicht die Absicht hat, einen 'Narren' zu spielen. Das war's. Die Zeit, als man uns für Idioten und Bettler gehalten hat, ist vorbei. Das wird nicht mehr passieren. Dieser ganze Schlamassel in der Welt, an dem vor allem die US-Administration eine große Schuld trägt, ist logisch. Natürlich besteht jetzt jeder auf seiner Position und kämpft sich durch. Es ist klar, dass jeder für das Wohl seines Landes arbeitet, aber für mich unterscheidet sich Herr Trump nicht von all seinen Vorgängern. Er wird das tun, was seinem Land nutzen wird. So agiert ein normaler Staatsführer. Wir sollten uns dabei nicht irreführen lassen. Ich denke, dass die USA und Russland sehr schwierige Verhandlungen führen werden. Es ist nun sinnlos, auf uns Druck auszuüben oder mit uns im gewohnten Ton zu sprechen“, betonte sie.
Die Chefredakteurin des französischen Magazins sagte, Trumps außergewöhnliches Verhalten hat etwas Positives, und zwar: „Herr Trump hat aus seinem An-Die-Macht-Kommen eine richtige Show gemacht, so dass wir heute eine gewisse Atempause haben“.
